Fischfang im Watt

Im Watt bei Ehst entdeckte Peter Ibs 1988 Fischfangzäune. Diese Fischfangzäune, mit einem Flechtwandkorb am Ende, wurden am 24. September 2002 dokumentiert. Nach Radiokarbondaten gehören die Anlagen in das 16. oder 17. Jahrhundert. Ähnliche Konstruktionen sind aus dem englischen Wattenmeer, wie dem "Severn Estuary" , ebenso bekannt wie an der niederländischen Küste. Eine ähnliche Anlage wurde auch im Watt vor Büsum beobachtet.

Eine derartige Wattenfischerei beschreibt 1771 der Gerichtsvogt Lobsen aus Wyk. Er betont, dass sich die Fischerei auf Föhr – in ähnlicher Weise gilt das für die anderen nordfriesischen Inseln – nur entlang der Küste zum Eigenbedarf ausgeübt wird, wo wenige kleine Schulen, Aale und sogen. Purren gefangen werden.

Ferner beschreibt er Anlagen, die den Befunden von Eiderstedt und Büsum entsprechen wie folgt:

Um Schollen und Bütte zu fangen, bedarf es nicht so vieler Umstände. Nicht weit von der Küste, an Orten, welche zur Zeit der Ebbe trocken werden, macht man von den Reisern einen Zaun, faßt in Gestalt eines lateinischen V, mit der weiten Öffnung dem Lande zu. Jetzt sind es nur wenige, die sich damit befassen. Aufwendiger war der Rochelfang in etwas größerer Entfernung zur Küste, wie Lobsen weiter schreibt: Man sammelt zu dem Ende im Frühjahr eine Anzahl Pfähle, etwa 30 oder mehr in einen Seestrom ein, und spannt Netze dazwischen. Die Rocheln, welche durch den Ebbestrom davon getrieben werden, bleiben, solange die Ebbe dauert, liegen und werden, ehe die Flut wieder zu setzen anfängt, mit einem Haken ins Boot heraufgeholt. Die gefangenen Fische werden sodann zu Lande gebracht und was davon nicht gleich frisch verkauft werden kann, wird ausgeweidet und auf Stangen zum Trocknen ausgehangen. Die gefangenen Rocheln werden größtenteils nach Jütland verkauft.